Setzen Sie sich mit der Glaskünstlerin Andrea Spencer zusammen.

Sit down with glass artist Andrea Spencer

In diesem exklusiven Interview werfen wir einen Blick hinter die Kulissen der kreativen Köpfe, die Räume verwandeln. Bereit, in die Welt des Designs einzutauchen? Begleiten Sie uns auf unserer Entdeckungsreise durch die Kunstfertigkeit, die Techniken und die Visionen, die in jedem einzelnen Stück stecken – eine Designergeschichte nach der anderen.

In dieser Ausgabe von „ Behind the Weave“ sprechen wir mit der Glaskünstlerin Andrea Spencer , deren Arbeiten so fließend und ausdrucksstark sind wie die Küstenlandschaft, die sie umgibt. An der rauen Küste von North Antrim in Nordirland lebend, schöpft Andrea täglich Inspiration aus den Gezeiten, den verwitterten Oberflächen und den stillen Ritualen der Natur. Ihre tiefe Verbundenheit mit dem Meer berührt uns, denn auch wir finden Inspiration in den Rhythmen der Küste und der Art und Weise, wie die Natur das Design prägt. Dies erinnert uns daran, warum wir kreativ sind: um zur Ruhe zu kommen.

Was bedeutet Ihnen persönlich das Meer oder die Natur im weiteren Sinne?

Das Leben an der wilden und rauen Küste von Nord-Antrim bedeutet, dass das Meer mich stets begleitet – eine beständige, erdende Präsenz. Unser Haus und unsere Ateliers liegen eingebettet in ein abgelegenes Fleckchen Erde, umgeben von Feldern und Ackerland, nur wenige Minuten von der Causeway-Küste entfernt. Diese Nähe ermöglicht mir den seltenen Luxus, täglich in die Natur einzutauchen. Aus meinen Fenstern blicke ich auf weite grüne Flächen und den sich ständig verändernden Himmel. Manchmal, wenn der Wind günstig steht, kann ich sogar das ferne Rauschen der Wellen vor meiner Haustür hören.

Besonders die Küste in der Dämmerung zieht mich magisch an. Es gibt Orte, zu denen ich immer wieder zurückkehre, und doch fühlen sie sich nie gleich an. Das Meer hier ist mir nie ganz vertraut. Mit den Gezeiten, den Mondphasen und den wechselnden Jahreszeiten ist es ein Ort ständiger Wandlung. Diese wilde, unruhige Energie, ihr Chaos, ihre Schönheit, nährt meine Seele und prägt meine Arbeit.

Können Sie Ihren kreativen Prozess von der Idee bis zum fertigen Werk beschreiben?

Für mich steht der Prozess im Vordergrund. Ich beginne meist damit, Naturmaterialien zu sammeln – Steine, Algen, Samenkapseln – und sie im Atelier auszulegen. Danach arbeite ich oft direkt mit Glas. Mit der Flamme flüssiges Glas zu formen, fühlt sich ähnlich an wie Zeichnen, nur dass Hitze und Schwerkraft mitwirken.

Im Atelier beginnen sich meine Sammlungen von Naturgegenständen, handgezeichneten Skizzen, Textfragmenten und sogar von Menschenhand geschaffenen Überresten zu überlagern und miteinander in Dialog zu treten. Manchmal bleiben diese Materialien jahrelang liegen, bevor sie ihren Platz in einem fertigen Werk finden. Das Atelier wird zu einem eigenen lebendigen Raum, einer sich ständig wandelnden Installation aus Objekten, Gedanken und Erinnerungen.

Ich weiß selten genau, was ich erschaffen werde. Oft nehme ich etwas Halbfertiges oder zuvor beiseitegelegtes zur Hand und beginne damit. Manchmal reagiere ich direkt auf einen gefundenen Gegenstand und versuche, das Wesen seiner Form, Farbe oder Textur einzufangen. Meistens läuft im Hintergrund eine Geschichte in meinem Kopf ab, und ich glaube gern, dass sie ihren Weg in das fertige Werk findet, selbst wenn sie für andere nicht sofort erkennbar ist. Die Gegenstände werden gewissermaßen zu Symbolen, zu Fragmenten von Gefühlen, Geschichten oder Erinnerungen.

Sehen Sie Ihre Arbeit als rein ästhetisch an, oder birgt sie auch eine emotionale oder rituelle Dimension in sich?

In letzter Zeit sind mein Beruf und mein Alltag eng miteinander verwoben. Die beiden sind nicht mehr voneinander getrennt. Meine Arbeitsweise hat definitiv etwas Emotionales und Ritualhaftes an sich. Der Drang, von unserem Haus über die Wiese zum Atelier zu gehen, ist stark; meistens ist es eher ein Pflichtgefühl als ein Wunsch. Ich habe mir kleine Rituale geschaffen, um motiviert und geerdet zu bleiben, und Disziplin spielt dabei eine große Rolle. Mein Partner ist ebenfalls Künstler und unglaublich diszipliniert, was mich definitiv auf Trab hält und mich davon abhält, zu lange im Bett zu bleiben!

Hilft Ihnen Ihre Arbeit dabei, Ruhe oder Stille zu finden?

Absolut. Die Arbeit mit geschmolzenem Glas ist ein sehr intimer und meditativer Prozess. Das Material reagiert ständig auf Hitze und Schwerkraft, und ich muss intuitiv und mit dem richtigen Timing darauf reagieren. Es ist eine einsame Tätigkeit, und ich verliere mich oft völlig in ihrem Rhythmus. So wird sie zu einer Art bewegter Meditation.

Was war die aussagekräftigste Rückmeldung, die Sie zu Ihrer Arbeit erhalten haben?

Immer wieder melden sich Menschen per E-Mail oder Instagram, um sich zu bedanken. Sie erzählen mir, wie sehr meine Arbeit sie berührt oder Erinnerungen geweckt hat. Manchmal erinnern sie sich an Tage, an denen sie Meerjungfrauen-Handtaschen gesammelt haben, oder an Spaziergänge am Strand mit einem geliebten Menschen. Solche Nachrichten bedeuten mir sehr viel. Sie erinnern mich daran, warum ich das, was ich tue, immer noch mache. Sie geben allem einen Sinn.

Gibt es ein kleines Ritual oder einen Gegenstand, der Ihnen beim Entspannen hilft?

Entspannung fällt mir nicht leicht, aber ich besuche die Küste regelmäßig. Die Gezeiten im Auge zu behalten, hilft mir dabei. Besonders gerne bin ich bei Ebbe am Ufer, am liebsten im Wasser. Das ist schon fast ein Ritual. Den gleichen Weg immer wieder an aufeinanderfolgenden Tagen zur gleichen Zeit zu gehen, ist für mich ebenfalls zu einer Gewohnheit geworden, die mir hilft, zur Ruhe zu kommen. Diese Wiederholung hat etwas ungemein Beruhigendes.

Um mehr von Andreas Werk zu entdecken, besuchen Sie andreaspencerglass.com und folgen Sie ihr auf Instagram unter @andreaspencerglass, um einen genaueren Einblick in ihren Arbeitsprozess, ihre Inspirationen und ihre neuen Stücke zu erhalten, sobald sie aus der Flamme entstehen.